
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Kinder und Jugendliche,
rückblickend auf die vergangenen Wochen will ich feststellen, dass uns mit Hilfe vieler engagierter Menschen eine Wiederbelebung unserer Partnerschaften gelungen ist: Unsere Viertklässer/innen hatten zwar schlechtes Wetter in Cavedine, haben aber dennoch viel Interessantes erlebt. Und auch den italienischen Kindern hier bei uns wurde ein vielfältiges Programm geboten. Ich danke allen Beteiligten in unserer Schule, stellvertretend der Konrektorin Barbara Kraus. Und auch unser Freundeskreis mit Gerhard Spinner an der Spitze hat sich wieder hervorragend eingebracht. Den Eltern darf ich sagen, dass wir als Gemeinde bewusst einen finanziellen Beitrag für diesen außergewöhnlichen Schüleraustausch leisten. Horizonte zu erweitern kann nicht früh genug beginnen. Die Freundschaft mit Cavedine geht nur gut weiter, wenn wir sie frühzeitig pflegen. Zum Austausch mit Italien hat auch einmal mehr die Freiwillige Feuerwehr Eggolsheim beigetragen. Unser 2. Bürgermeister Georg Eismann leitete zusammen mit Vereinsvorstand Martin Endt eine Delegation, die am Pfingstwochenende am dortigen Feuerwehrfest teilgenommen hat. Die Vereine sind so wichtig für unsere internationale Partnerschaft.
Im Zusammenhang mit Freundschaft in Europa darf ich von einer Fahrt in unsere ungarische Partnergemeinde Jászszentlászló berichten, die zwei absolut unterschiedliche Inhalte hatte. Einerseits konnten die über 40 Teilnehmer/innen, darunter auch mehrere Kinder, wertvolle Tage unserer internationalen Gemeinschaft erleben. Auf der anderen Seite war die Fahrt überschattet durch einen dramatischen Unfall unseres langjährigen Ungarnfreundes Wolfgang Tuffner aus Neuses. Bei einem Sturz hat er sich lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Es ist so unendlich traurig. Alle Fahrtteilnehmer, die Neuseser und die vielen Bekannten und Freunde können dem Wolfgang und seiner Familie jetzt nur noch gute Gedanken schicken, beten oder hoffen. Eine Gemeindefahrt mit einem solchen Ereignis ist auch für mich als Bürgermeister, Reiseleiter und Freund richtig schlimm.
Aus gegebenem Anlass will und muss ich einmal mehr auf den geförderten Wohnungsbau in unserer Gemeinde eingehen. Entgegen meiner letzten Mitteilung, dass die Josephstiftung auf der Wiese neben dem Friedhof noch einmal umplanen will, hat man sich nun auf Grundlage der Förderung durch die Regierung entschieden beim beschlossenen und genehmigten Baukonzept zu bleiben. Es kam die Mitteilung aus Bamberg, dass die Regierung von Oberfranken alle 18 entstehenden Mietwohnungen in zwei der drei entstehenden Gebäude für förderwürdig hält. Das heißt: Wir bekommen 18 kleinere, mittlere und große Wohnungen zu einem günstigen Mietpreis. Eine Übersicht über Mietpreise und Wohnungsgrößen werden wir baldmöglichst in der Gemeindezeitung veröffentlichen, sobald die letzten Modalitäten geklärt sind. Bei einem Besuch im Seniorenzentrum sagte mir die Leiterin Schwester Mercitta, wie wichtig ein solches Angebot gerade auch für nötiges neues Personal in der Pflege wäre. Allein für die 17 neuen Seniorenwohnungen neben dem Seniorenzentrum, aber auch für die zusätzlichen etwa 15 stationären Plätze ist die Gewinnung von Personal entscheidend. Dies ist nur ein Beispiel für den Bedarf an solchen günstigen Mietwohnungen. Viele weitere Beispiele könnte ich aufzählen.
Deshalb ist es auch richtig und wichtig am Sportzentrum weitere geförderte Wohnungen zu bauen. Dort werden etwa 30 günstige Mietwohnungen in allen Größen entstehen, dazu einige wenige ohne Mietpreisbindung. In Kürze wird sich der Bauausschuss mit den eingegangenen Stellungnahmen der Behörden und der Bürgerschaft befassen. Vieles ist nachvollziehbar und kann wohl durch Anpassungen berücksichtigt werden. Die grundsätzliche Ablehnung mit Verweis auf mangelnden Bedarf oder gar dem Entstehen eines sozialen Brennpunktes zeugt allerdings von fehlender Kenntnis über die Fakten des geförderten Wohnungsbaus. Andere Gemeinden wären froh, wenn sie ähnliche Förderungen erhalten würden.
Eines muss ich noch loswerden: Einige wenige der sogenannten honorigen Personen aus der Bürgerschaft benutzen für die Bezeichnung der etwaigen künftigen Bewohner ein Vokabular, welches einen wirklich schaudern lässt. Es wird hier ganz sicher kein sogenanntes „soziales Ghetto“ entstehen, sondern ein dringend benötigtes Wohnungsangebot für Menschen, die sich in den aktuellen Zeiten eben kein Einfamilienhaus mehr leisten können oder dies schlichtweg nicht wollen. Und diese breite Gruppe besteht aus Berufsanfängern, jungen Paaren, Singles, kleinen Familien und Senioren – alles Menschen aus der Mitte der örtlichen Gesellschaft.
Herzlich
Ihr und Euer
Claus Schwarzmann
1. Bürgermeister